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Forschungsprojekte zur Sicherheitskultur

„Irren ist menschlich“ – mit dieser allseits bekannten Lebensweisheit fasst das Committee on Qualiy of Health Care in America im Jahr 2000 die Befunde zur Sicherheit im amerikanischen Gesundheitssystem zusammen.

Damit wurde erstmals mit Nachdruck die Auffassung vertreten, dass es sich beim medizinischen Sektor um einen Hochrisiko-Bereich handelt. In der Industrie wurde dieselbe Erkenntnis einige Jahre früher, durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, angeregt. Der Begriff der Sicherheitskultur wurde daher maßgeblich durch die Diskussion in der Internationalen Atomenergiebehörde geprägt.

Als kostengünstige, effiziente und anonyme Methode zur Messung der Sicherheitskultur wurden bereits früh Fragebögen eingesetzt. Diese sind in den letzten Jahren auch auf den medizinischen Bereich übertragen worden. Dabei sind aber zum Teil gravierende methodische Mängel aufgetreten. Insbesondere Übersetzungen von englischsprachigen Instrumenten wurden nicht auf Reliabilität oder Validität geprüft.

Es war daher das Ziel einer Kooperation des Forschungsinstitutes für Gesundheitsmanagement der WU - Wien mit Complexity-Research ein deutschsprachiges Instrument zur Messung der Sicherheitskultur in Krankenhäusern zu konstruieren.

Dieses Instrument erfüllt erstmals im deutschen Sprachraum alle gängigen psychometrischen Gütekriterien, seine Objektivität, Reliabilität und Validität sind nachgewiesen. Anhand einer umfassenden Normierungsstichprobe ist ein Vergleichsmaßstab im Sinne eines Benchmark-Systems erstellt worden.

Eine leichte Handhabbarkeit macht das Instrument zudem attraktiv für den flächendeckenden Einsatz.

Eine Online-Version des Wiener Sicherheitskultur Fragebogens findet sich hier: WSF

Abbildung: Systemwissenschaftliche Methodologie

Eine systemwissenschaftliche Methodologie verfolgt als gemeinsames Ziel zweier unabhängiger, aber parallel geführter Forschungszugänge die Dynamik empirischer Zeitreihen (bottom-up) und künstlich im Rahmen von Computersimulationen gewonnener Zeitreihendaten (top-down) aufeinander zu beziehen und miteinander zu vergleichen.
(Mehr dazu: Strunk, G. & Schiepek G. (2014) Therapeutisches Chaos)

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