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Komplexität

Complexity-Research

Complexity-research bietet Forschung und Beratung im Umgang mit komplexen Systemen an. Was aber ist mit Komplexität eigentlich gemeint? Was ist ein System und was macht es komplex? Was unterscheidet eine nichtlineare Dynamik von einer linearen? Und was meint man eigentlich mit dem Begriff des "deterministischen Chaos"?   

Leben wir in einer immer komplexer werdenden Welt?

Sucht man im deutschsprachigen Internet die wortexakte Phrase „Wir leben in einer immer komplexer werdenden Welt“, dann finden sich viele tausend Treffer. Die englische Übersetzung („We live in an increasingly complex world“) führt gar zu über einhundert-tausend Übereinstimmungen.
Unter den Treffern finden sich unterschiedliche Arten von Texten, darunter politische Reden, Warnungen vor der Überforderung des Individuums, wissenschaftliche Artikel und populistische Meinungsäußerungen, Rechtfertigungen für Wirtschaftskrise und Bankenrettung, Gründe für Burnout und Zivilisationskrankheiten, und so weiter.
Doch trotz der Allgegenwart der in Medien, Wissenschaft und Alltag an die Wand gemalten Komplexität und der damit verbundenen Bedrohungsszenarien wird nur selten deutlich, was damit eigentlich gemeint ist. Zwar ist durchaus ein gewisser Konsens feststellbar: „Komplexität“ wird in der Regel als Gegenteil von „einfach“ gebraucht und meint häufig eine Überforderung durch die Vielfalt bzw. Vielgestaltigkeit eines Problems. Genauere Begriffsbestimmungen sind jedoch selten.
Mehr zum Leben in einer immer komplexer werdenden Welt?

Was ist Komplexität?

Der Komplexitätsbegriff ist in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen. Daher ist es wenig überraschend, dass es keine allgemein akzeptierte Definition für diesen selbst hoch komplexen „Komplexitätsbegriff“ zu geben scheint.
Viele Definitionen sind physikalisch-mathematischer Natur. Sie zielen z. B. auf die Berechenbarkeit des Verhaltens eines Systems ab. So kann man die Komplexität z. B. einer Zahlenreihe nach der Dauer bemessen, die ein Computer benötigt, um diese Zahlenreihe zu generieren (z. B. die Berechnung vieler Nachkommastellen für die Wurzel aus Zwei) oder nach der Information, die ein Computerprogramm mindestens enthalten muss, um die Zahlenreihe zu erzeugen.
Es scheint paradox, aber Komplexität kann man messen und aus der Komplexität und der Veränderung der Komplexität im Verlauf der Zeit kann man wichtige Rückschlüsse auf das Verhalten eines Systems ziehen. Lernprozesse, psychotherapeutische Veränderungen aber auch das Auftreten plötzliche Krisen und Umbrüche z.B. lassen sich an einem plötzlichen Komplexitätsanstieg erkennen.
Mehr zur Komplexitätsforschung

Komplexität als Thema in Lehre und Beratung

Komplexe Phänomene sind das Ergebnis zum Teil recht einfacher Systeme. D.h. Komplexität und Unvorhersehbarkeit tritt bereits in einfachen Systemen auf, von denen man annehmen könnte eigentlich alles zu wissen.
Die Ergebnisse der neueren Komplexitätsforschung zeigen, dass Komplexität mehr die Regel als die Ausnahme darstellt und nicht mit noch mehr Wissen überwunden werde kann. Der Umgang mit Komplexität erfordert daher einen ganz eigenen Zugang, der das Unvorhersehbare nicht ignoriert, sondern akzeptiert.
In zahlreichen Buchpublikationen und Fachartikeln haben wir in den letzten Jahren ein Verständnis entwickelt, welches einen adäquaten Umgang mit Komplexität erlaubt. Für die dort vorgestellten Methoden finden sich zahlreiche weiterführende Materialien auf Complexity-Research.com.
Mehr zu Lehre und Beratung

Abbildung: Rössler-Attraktor

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem Rössler-Attraktor. Dabei handelt es sich um die Darstellung eines recht einfachen mathematischen Systems, welches trotz seiner Einfachheit zu Chaos fähig ist. D.h. für dieses System ist es trotz Kenntnis der mathematischen Gleichungen nicht möglich eine langfristige Vorhersage zu machen.
Der Chemiker Erwin Rössler hat Chaos mit einem Knetvorgang verglichen, mit dem auch eine Bäckerin, ein Bäcker den Brotteig durchknetet. Der Teigklumpen wird auf der Arbeitsplatte zunächst auseinander gedrückt oder gewalzt. Was gerade noch dicht beisammen war, wird auseinandergetrieben. Danach wird der Teig zusammengefaltet und wieder zu einem Klumpen vereint, bevor er erneut ausgewalzt und wieder zusammengelegt wird.
(Mehr dazu: Strunk, G. & Schiepek G. (2014) Therapeutisches Chaos)

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